Am 24. Oktober 1945 wurden die Vereinten Nationen (U.N.) geboren, als Frankreich, die Republik China, die Sowjetunion, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten eine neue internationale Organisation zur Friedenssicherung gründeten. Diese fünf Länder – zusammen mit 46 anderen – verpflichteten sich, den Weltfrieden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu erhalten.
Neben dem Streben nach internationalem Frieden versuchen die Vereinten Nationen auch, bessere Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln. Durch die zugehörigen Organisationen fördern die Vereinten Nationen auch den sozialen Fortschritt, einen höheren Lebensstandard und die Menschenrechte auf der ganzen Welt.
Heute bestehen die Vereinten Nationen aus 193 Mitgliedsstaaten. Dazu gehören alle unabhängigen Staaten der Welt mit Ausnahme der Vatikanstadt.
Der Hauptsitz der Vereinten Nationen befindet sich in New York City. Sie hat auch wichtige Büros in Genf, Schweiz, Nairobi, Kenia und Wien, Österreich.
Die 193 Mitgliedsnationen repräsentieren Bevölkerungen auf der ganzen Welt, die hunderte von verschiedenen Sprachen sprechen. Allerdings hat die U.N. nur sechs offizielle Sprachen: Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch.
Diese Sprachen repräsentieren die fünf Sprachen der ursprünglichen Mitgliedsnationen. Arabisch wurde später auf Wunsch der Bevölkerung hinzugefügt. Die sechs offiziellen Sprachen werden bei U.N.-Treffen und für offizielle Dokumente verwendet.
Diese Sprachen sind die Primär- oder Sekundärsprache für etwa 2,8 Milliarden Menschen (oder etwa die Hälfte der Weltbevölkerung). Sie sind auch die offizielle Sprache von mehr als der Hälfte der Mitgliedsstaaten der UNO.
Wenn ein Vertreter eines Landes bei der UNO spricht, muss er entweder in einer der sechs offiziellen Sprachen sprechen oder eine Verdolmetschung aus der verwendeten Sprache in eine der sechs offiziellen Sprachen zur Verfügung stellen. Die U.N. dolmetscht dann aus der verwendeten Amtssprache in die anderen fünf Amtssprachen.
Die U.N. behandelt offizielle Dokumente auf ähnliche Weise. Solange ein Dokument nicht in allen sechs Amtssprachen vorliegt, wird es nicht veröffentlicht.
Eine der besonderen Fragen, die sich bei der U.N. oft stellen, ist die Tatsache, dass sie die Heimat von 193 Mitgliedsstaaten ist, von denen jeder seine eigenen kulturellen Normen hat. Natürlich wird in jedem Land anders gesprochen und gehandelt.
Was in einem Land höflich ist, kann in einem anderen beleidigend sein. Um internationale Zwischenfälle zu vermeiden, geben die Vereinten Nationen jedes Jahr bis zu 10.000 Menschen speziellen Sprachunterricht.
Eine Lektion lehrt zum Beispiel, wie man Menschen anmutig unterbricht. Außerdem werden vier Stufen der Höflichkeit gelehrt, von sehr wortreich bis sehr direkt.