Die richtige Kettenlänge
Es ist gar nicht so schwer, die richtige Kettenlänge zu finden. Alles, was Sie brauchen, sind ein Kettenniet oder ein Kettenschloss und Sie müssen die Anzahl der Kettenglieder kennen, die für eine korrekte Kettenlänge benötigt werden. Sie können eine dieser beiden Methoden verwenden: Nehmen Sie Ihre alte Kette und legen Sie sie neben der neuen aus. Jetzt wissen Sie genau, wie lang die neue Kette sein sollte und Sie können die nicht benötigten Glieder abtrennen. Aber was ist, wenn Sie ein neues Fahrrad bauen oder keine alte Kette als Referenz haben?
Eine Möglichkeit, absolut sicher zu sein, ist die Verwendung unseres Rechners, um die genaue Anzahl der benötigten Kettenglieder zu ermitteln. Es gibt jedoch einen Trick, den Sie anwenden können, wenn Sie keinen Taschenrechner zur Hand haben. Legen Sie die Kette über das größte Ritzel und das größte Kettenblatt und führen Sie die Enden zusammen, ohne die Kette durch den Umwerfer zu führen. Zählen Sie vier weitere Kettenglieder zur Länge und trennen Sie die Glieder ab, die Sie an dieser Stelle nicht benötigen. Verbinden Sie die beiden Enden der neuen Kette und voilà: eine Kette in der richtigen Länge ist fertig. Diese Methode funktioniert auch recht gut bei exotischen Fahrradtypen (z.B. Liegerädern), bei denen die Kette wieder neu aufgelegt wird.
Nächstes Mal schauen wir uns an, warum eine gut passende Kette so wichtig ist, wie man sie richtig montiert und wie man sie richtig wartet.
Die Fahrradkette
Die Fahrradkette ist das zentrale Element für den Antrieb. Sie besteht aus einzelnen Außen- und Innenlaschen, die mit Stehbolzen oder Bolzen zusammengehalten werden. Um die Beweglichkeit der Glieder zu verbessern und sie widerstandsfähiger gegen Schmutz zu machen, werden die Ketten geschmiert.
Es gibt verschiedene Standardtypen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Wichtig ist zu wissen, ob eine Kette für eine 9-, 10- oder 11-fach-Kettenschaltung gedacht ist. Die Zahl gibt an, wie viele Gänge die Kettenschaltung schalten kann, und entsprechend dieser Zahl muss die Kette breiter oder schmaler sein.
Auch bei Ketten für Mountainbikes und Rennräder gibt es verschiedene Kettentypen, die sich in Gewicht und Stabilität unterscheiden. Manche Ketten sind speziell für ein besseres Schaltverhalten optimiert und können nur in eine bestimmte Richtung montiert werden.
Kettenblatt, Ritzel und Kettenstrebe
Die Größe dieser Elemente ist der wichtigste Faktor für die Berechnung einer Kettenlänge. Denn es liegt nahe, dass eine längere Kettenstrebe auch eine längere Kette benötigt. Außerdem müssen Sie die Anzahl der Zähne auf dem größten Kettenblatt und dem größten Ritzel berücksichtigen, da die Kette in einer solchen Konfiguration am straffsten gezogen wird.
Probleme durch verschlissene und falsch eingestellte Ketten
Stark verschlissene Ketten verlangsamen nicht nur die Schaltung, sondern verschleißen auch die Kettenblätter und das Ritzelpaket viel schneller, so dass sie häufiger gewechselt werden müssen. Ist die neu montierte Kette zu lang, hängt sie durch – was sich ebenfalls negativ auf das Schaltverhalten auswirkt. Ist sie zu kurz, kann sie durch zu viel Spannung das Schaltauge und das Schaltwerk beschädigen.
Kette wechseln
Das Wechseln einer Fahrradkette ist keine Raketenwissenschaft. Sie brauchen nur das richtige Fahrradwerkzeug – nämlich einen Kettennieter. Mit ihm können Sie die Stehbolzen oder Schrauben aus den Kettengliedern entfernen oder wieder eindrücken, wenn Sie fertig sind. Das Werkzeug eignet sich auch hervorragend, um eine Kette auf die richtige Länge zu kürzen. Ein Fahrradständer ist auch sehr hilfreich, wenn Sie das Hinterrad ausbauen, um eine Kette leichter montieren zu können und aufrecht stehen zu können, was Ihren Rücken schont. Ketten mit einem Kettenschloss lassen sich mit einer speziellen Zange öffnen.
Eine Kette in der richtigen Länge hat nach der Montage die richtige Spannung. Manche Hinterradaufhängungen bieten etwas Spielraum bei der Montage des Rades. So können Sie die Kette nach der Montage leicht spannen. Sie sollten die Kette aber nicht immer wieder nachspannen, denn dann nutzt sie sich langsam ab, da das Zusammenspiel mit dem Ritzel auf Dauer nicht ausreicht.
Reinigen einer Fahrradkette
Es ist ratsam, die Kette regelmäßig zu reinigen und zu ölen, denn sie ist immer im Freien und muss mit allerlei Witterung, Schmutz, Staub, Schlamm und sogar Streusalz zurechtkommen. Eine wirklich verschmutzte Kette profitiert von etwas mildem Seifenwasser oder Kettenreiniger, um den hartnäckigsten Schmutz loszuwerden. Seien Sie vorsichtig mit aggressiven Fettentfernern! Sie könnten den Grundschmierstoff der Kette angreifen.
Sichern Sie sich, dass Sie die Kette gründlich mit kaltem Wasser abspülen, um alle Reste des Reinigers zu entfernen, ziehen Sie die Kette durch ein trockenes Tuch und lassen Sie sie vollständig trocknen. Nur dann haftet der Schmierstoff richtig auf der Kette. Als nächstes müssen Sie das Kettenöl auftragen. Es gibt sowohl Allrounder als auch spezielle Schmiermittel für nasse und trockene Bedingungen. Am besten halten Sie einen Lappen darunter, damit nichts auf den Boden oder die Räder tropft, und natürlich: Achten Sie auf die Bremsscheiben.
Wenn die Kette gut geschmiert ist, lassen Sie sie etwa eine halbe Stunde lang ruhen. Ziehen Sie die Kette noch einmal durch ein fusselfreies Tuch, um überschüssiges Fett zu entfernen – und voilà, die Kette ist (fast) wie neu.
Einen Gartenschlauch auf die Kette zu richten, ist nicht empfehlenswert, da sich einige Teile (wie z.B. der Umwerfer) unter dem Druck des Wassers verschieben könnten.
Verschleißgrad der Kette feststellen
Wir haben bereits darüber gesprochen, dass die Ritzel und Kettenblätter durch eine verschlissene Kette beschädigt werden können. Ganz zu schweigen von einer schwergängigen Schaltung. Eine sogenannte Kettenlehre hilft Ihnen festzustellen, ob eine Kette ausgetauscht werden muss oder nicht. Eine Kettenlehre hat in der Regel zwei Seiten: eine für Stahl/Titan und eine für Aluminium-Ritzel und/oder Kettenblätter. Sie ist sehr einfach zu bedienen: Legen Sie die Lehre auf die Kette; wenn sie vollständig einsinkt, sollten Sie die Kette so bald wie möglich austauschen.
Eine Faustregel für den Austausch einer Kette nach einer bestimmten Anzahl von Kilometern ist heikel, da es wirklich zu viele Faktoren gibt, die zum Verschleiß beitragen. Eine Kette an einem Fahrrad, das den ganzen Winter über benutzt wird, hat vielleicht mit viel Streusalz zu tun und wird daher viel schneller verschleißen – aber mit der richtigen Pflege und Wartung könnte sie wahrscheinlich 1500 bis 2000 Meilen mit Leichtigkeit schaffen.