Die de jure Segregation, also die legalisierte Trennung von Schwarzen und Weißen, war während der Jim-Crow-Ära in fast allen Bereichen des Lebens im Süden präsent: von öffentlichen Verkehrsmitteln bis zu Friedhöfen, von Gefängnissen bis zur Gesundheitsversorgung, von Wohnhäusern bis zu Bibliotheken. Im Rahmen der Rassentrennung sollten Schwarze und Weiße getrennt werden, angeblich, um Gewalt zu minimieren. De jure dauerte die Rassentrennung, oder „Jim Crow“, von den 1880er Jahren bis 1964. Die Jim-Crow-Gesetze waren effizient darin, die Idee der „weißen Überlegenheit“ und der „schwarzen Unterlegenheit“ aufrechtzuerhalten.
Die De-facto-Segregation ist die direkte Manifestation der De-jure-Segregation, denn die US-Regierung konnte zwar anordnen, dass Gesetze, die die Rassen trennten, verfassungswidrig waren, aber sie konnte die Herzen und Köpfe der Menschen nicht ändern. Wenn die Menschen nicht in der Gegenwart einer anderen Ethnie oder Rasse sein wollten, konnten sie dies durchaus in die Tat umsetzen. So wurde die Segregation de jure per Gesetz umgesetzt, die Segregation de facto durch das allgemeine Verständnis und die persönliche Entscheidung. Nach der Verabschiedung des Civil Rights Act von 1964 zogen viele weiße Bürger einfach in die Vororte, um eine Vermischung mit schwarzen Bürgern zu vermeiden. Diese „White flight“ führte zur Entstehung von „chocolate cities“ und „vanilla suburbs“, die auch heute noch vorherrschen.
In Bezug auf die Bildung wurde die legale Rassentrennung in den Schulen der Südstaaten durch die Entscheidung des Supreme Court in Brown v. Board of Education (1954) als verfassungswidrig eingestuft. In den Vereinigten Staaten von Amerika sind Schwarze und hispanische Schüler heute jedoch eher in Schulen konzentriert, in denen sie fast die gesamte Schülerschaft ausmachen. Außerdem ist der Prozentsatz schwarzer Schüler in mehrheitlich weißen Schulen so niedrig wie seit 1968 nicht mehr.
Die faktische Segregation ist ein großes Problem in den Vereinigten Staaten, da sie Bigotterie und Diskriminierung leichter zulässt. Was passiert infolgedessen? Viele Schulen in überwiegend schwarzen Vierteln werden ungleich finanziert und stark vernachlässigt.