Während es viele und komplexe Elemente der Übersetzung gibt, die noch von den Bischöfen entschieden werden müssen, ist die Übersetzung einiger Ausdrücke in der Messordnung bereits durch die Instruktion Liturgiam authenticam beschlossen worden. Dazu gehören „bestimmte Ausdrücke, die zum Erbe der ganzen oder eines großen Teils der alten Kirche gehören, wie auch andere, die Teil des allgemeinen menschlichen Erbes geworden sind…“ Daher ist die Antwort Et cum spiritu tuo „durch eine möglichst wörtliche Übersetzung zu respektieren.“ 1 Kommentare für ein volkstümliches Verständnis dieser beiden Elemente der Liturgie werden hier zur Verfügung gestellt und können mit der üblichen Copyright-Angabe von unseren Lesern frei reproduziert werden.
Et cum spiritu tuo
Der vielleicht häufigste Dialog in der Liturgie des römischen Ritus besteht aus dem Gruß: Dominus vobiscum et cum spiritu tuo. Seit 1970 wird dies übersetzt mit: Der Herr sei mit dir. Und auch mit dir. Im Rahmen der derzeit stattfindenden revidierten Übersetzung des Römischen Messbuchs wurde die Übersetzung dieses Dialogs überarbeitet und lautet nun: Der Herr sei mit dir. Und mit deinem Geist.
Dominus vobiscum. Et cum spiritu tuo. |
Der Herr sei mit dir. Und auch mit dir. |
Der Herr sei mit dir. Und mit deinem Geist. |
Da klar ist, dass die Änderung zu „und mit deinem Geist“ eine bedeutende und weitreichende Änderung einer langjährigen liturgischen Praxis ist, sollen die folgenden Fragen die Gründe für die Änderung und die Bedeutung des Dialogs selbst klären.
- Warum wurde die Antwort et cum spiritu tuo mit und mit deinem Geist übersetzt?
Die Neuübersetzung war notwendig, weil sie eine korrektere Wiedergabe von et cum spiritu tuo ist. Die neuere Forschung hat die Notwendigkeit einer präziseren Übersetzung erkannt, die die volle Bedeutung des lateinischen Textes wiedergibt. - Was ist mit den anderen großen Sprachen? Müssen sie ihre Übersetzungen ändern?
Nein. Englisch ist die einzige Hauptsprache des Römischen Ritus, die das Wort spiritu nicht übersetzt hat. Die italienische (E con il tuo spirito), französische (Et avec votre esprit), spanische (Y con tu espíritu) und deutsche (Und mit deinem Geiste) Wiedergabe von 1970 übersetzten alle das lateinische Wort spiritu genau. - Hat der Heilige Stuhl diese Frage jemals angesprochen?
Im Jahr 2001 veröffentlichte die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung eine Instruktion mit dem Titel Liturgiam authenticam, Untertitel: Über den Gebrauch der Volkssprachen bei der Veröffentlichung der Bücher der römischen Liturgie. Die Instruktion weist ausdrücklich darauf hin: „Bestimmte Ausdrücke, die zum Erbe der ganzen oder eines großen Teils der alten Kirche gehören, wie auch andere, die Teil des allgemeinen menschlichen Erbes geworden sind, sollen durch eine möglichst wörtliche Übersetzung respektiert werden, wie zum Beispiel die Worte der Volksantwort Et cum spiritu tuo oder der Ausdruck mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa im Bußakt der Messordnung.“ 2 - Woher kommt dieser Dialog?
Die Antwort „Et cum spiritu tuo“ findet sich in den Liturgien des Ostens wie des Westens, seit den frühesten Tagen der Kirche. Eines der ersten Beispiele seiner Verwendung findet sich in der Traditio Apostolica des Heiligen Hippolyt, die um 215 n. Chr. in griechischer Sprache verfasst wurde. - Wie wird dieser Dialog in der Liturgie verwendet?
Der Dialog wird nur zwischen dem Priester und dem Volk oder ausnahmsweise zwischen dem Diakon und dem Volk verwendet. Der Gruß wird in der römischen Liturgie nie zwischen einer nicht geweihten Person und der versammelten Gemeinde verwendet. - Was meint der Priester, wenn er „Der Herr sei mit euch“ sagt?
Indem der Priester das Volk mit den Worten „Der Herr sei mit euch“ begrüßt, drückt er seinen Wunsch aus, dass die dynamische Aktivität des Geistes Gottes dem Volk Gottes gegeben wird, um es zu befähigen, das Werk der Verwandlung der Welt zu tun, das Gott ihm anvertraut hat. - Was meint das Volk, wenn es antwortet „und mit eurem Geist“?
Der Ausdruck et cum spiritu tuo ist nur an einen geweihten Amtsträger gerichtet. Einige Gelehrte haben vorgeschlagen, dass spiritu sich auf die Gabe des Geistes bezieht, die er bei der Ordination erhalten hat. In ihrer Antwort versichern die Menschen dem Priester den gleichen göttlichen Beistand des Geistes Gottes und insbesondere die Hilfe für den Priester, die ihm bei der Ordination gegebenen charismatischen Gaben zu nutzen und so seine prophetische Funktion in der Kirche zu erfüllen. - Welche weiterführende Lektüre könnten Sie zu diesem Dialog empfehlen?
Wer dieses Thema aus einer wissenschaftlicheren Perspektive verfolgen möchte, könnte
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- J.A. Jungmann, S.J., Die Messe des römischen Ritus: ihre Ursprünge und ihre Entwicklung, trans. F.A. Brunner C.Ss.R. (Westminster, MD: Christian Classics, 1986), 363.
- Michael K. Magee, The Liturgical Translation of the Response „Et cum spiritu tuo“: Communio 29 (Frühjahr 2002) 152-171.
- W.C. Van Unnik, „Dominus Vobiscum:“ Der Hintergrund einer liturgischen Formel: A.J.B. Higgins (ed.), New Testament Essays (Manchester, University Press, 1959) 270-305.
1Liturgiam authenticam, no. 56.
2Liturgiam authenticam, no. 56