Modeln und Schauspielerei
Klum war auf den Titelseiten der französischen, deutschen, portugiesischen und spanischen Vogue, sowie der Zeitschriften Elle, InStyle, Marie Claire, Glamour und dem russischen Harper’s Bazaar zu sehen. Sie wurde weithin bekannt, nachdem sie auf dem Cover der Sports Illustrated Swimsuit Issue erschien und für ihre Arbeit mit Victoria’s Secret als „Engel“. Klum moderierte die Victoria’s Secret Fashion Shows 2002, 2006, 2007, 2008 und 2009. Am 1. Oktober 2010 berichtete die New York Post in ihrer Klatschspalte „Page Six“, dass Klum Victoria’s Secret verlassen würde, was später von Klum bestätigt wurde.
Neben der Zusammenarbeit mit bekannten Fotografen bei den Sports-Illustrated-Shootings ihres ersten Mannes war sie von 1997 bis 2010 in mehreren Ausgaben Objekt und Subjekt der Bodypainting-Arbeiten von Joanne Gair. Sie schrieb das Vorwort zu Gairs Buch über Bodypainting-Arbeiten, Body Painting, Masterpieces. Zu ihren weiteren Magazin-Covern gehören GQ, Cosmopolitan, Photo, Glamour, Stuff, Joy, Esquire, Max, Men’s Journal, Time und Shape.
Klums Arbeit als Model umfasst Werbekampagnen für Marken wie Pringle of Scotland, Liz Claiborne und – neben den deutschen Supermodels Nadja Auermann, Veruschka von Lehndorff und Tatjana Patitz – für das New Yorker Trikot-Label Kathleen Madden. Zu den Beauty-Kampagnen gehören die Make-up-Marken Bobbi Brown und Astor sowie der Duft Amarige von Givenchy. Sie erschien auch in speziellen Werbekampagnen von Designern wie Marc Jacobs (Protect The Skin You′e In, um das Bewusstsein für Hautkrebs zu erhöhen) und Jean-Paul Gaultier (Summer Tote in Zusammenarbeit mit und zu Gunsten von amfAR). Ihre Auftritte auf dem Laufsteg umfassen neben zahlreichen der Victoria’s Secret Anual Fashion Shows, das Laufen für verschiedene Designer und Marken der New York Fashion Week wie Zac Posen (2004), Escada, Vera Wang, Structure, Victor Alfaro, Imitation Of Christ sowie die Arbeit auf dem Laufsteg für Philip Treacy bei der Brown Thomas International Fashion Show in Dublin.
Als Fotomodell arbeitete sie für Bekleidungsmarken wie H & M, Ann Taylor und Peek & Cloppenburg und seit 2007 ist sie Promi-Sprechermodel für Jordache. Internationale Tech-, Food- und Internetmarken bis hin zur Automobilindustrie baten um Klum als Promi-Sprecherin und produzierten Werbekampagnen und TV-Spots für Braun Epilierer, McDonald’s Salat, Dannon, Carl’s Jr./Hardee’s (Jim Beam Bourbon Burger), das Website-Bauprogramm Wix und, zusammen mit ihrem damaligen Ehemann Seal, für den Volkswagen SUV Tiguan. Neben dem Modeln trat sie in mehreren Fernsehserien auf, darunter Spin City, Sex and the City, Yes, Dear und How I Met Your Mother. Sie hatte eine Rolle als schlecht gelauntes Haarmodel in dem Film Blow Dry, spielte eine Riesin in dem Film Ella Enchanted und wurde als Ursula Andress in The Life and Death of Peter Sellers besetzt. Sie hatte Cameo-Auftritte in den Filmen The Devil Wears Prada und Perfect Stranger.
Zu ihren weiteren Projekten gehören Tanz und Videospiele. Sie ist in dem 2003 erschienenen Videospiel James Bond 007: Alles oder Nichts zu sehen, in dem sie die Bösewichtin Dr. Katya Nadanova spielt. Sie hat in mehreren Musikvideos mitgewirkt, darunter Jamiroquais Video „Love Foolosophy“ von ihrem Album A Funk Odyssey, Kelis‘ „Young, Fresh n‘ New“ von ihrem zweiten Album Wanderland aus dem Jahr 2001 und zuletzt das zweite Video für den Song „Secret“ ihres damaligen Ehemanns Seal von seinem Album Seal 6: Commitment aus dem Jahr 2010. Das letztgenannte Video zeigt das verheiratete Paar beim Austausch intimer Momente, während sie nackt im Bett liegen; das Konzept war Klums Idee.
Im Juli 2007 wurde Klum, die in den vorangegangenen 16 Monaten 8 Millionen US-Dollar verdient hatte, von Forbes auf Platz drei der Liste der 15 bestverdienenden Supermodels der Welt gesetzt.
Klum bei der The Heart Truth Fashion Show im Februar 2008
Im Jahr 2008 schätzte Forbes ihr Einkommen auf 16 Millionen US-Dollar und setzte Klum damit auf den ersten Platz. Für 2007 schätzte Forbes ihr Einkommen auf 14 Millionen US-Dollar. Klum ist bei IMG Models in New York City unter Vertrag. Im Jahr 2008 war Klum Gast in einem amerikanischen Volkswagen-Werbespot, in dem sie von einem schwarzen Käfer interviewt wurde. Als sie kommentierte, dass deutsche Technik so sexy sei, ließ sie den Käfer erröten. Im November 2008 trat Klum in zwei Versionen eines Guitar Hero World Tour-Werbespots auf, in dem sie Tom Cruise‘ ikonische Unterwäsche-Tanzszene in Risky Business nachahmte. In beiden Versionen tanzte sie lippensynchron zu Bob Segers „Old Time Rock and Roll“, während sie mit dem kabellosen Gitarren-Controller durch das Wohnzimmer tanzte.
Im Oktober 2009 war Klum das oft nackte Ein-Frau-Sujet von Heidilicious, einem Fotobuch des Fotografen Rankin. Klum wagte sich an webbasierte Videos und spielte die Hauptrolle in „SPIKED HEEL: Supermodels Battle the Forces of Evil“. In der Webserie spielte das Model Coco Rocha die Hauptrolle, Regie führte der Mode-Dokumentarfilmer Doug Keeve. In der Geschichte kämpfen Klum alias „The Kluminator“ und ihre stylische Partnerin Coco „The Sassy Superhero“ Rocha gegen den bösen Dr. Faux Pas, der die Fashion Week zerstören will. Die Heldinnen setzen alles ein, von der Föhnpistole bis zum Faustkampf, um Dr. Faux Pas heimtückische Pläne zu vereiteln. Der Kluminator und Girl Wonder vermeiden eine Kette von Modekatastrophen, um einen Todesstrahl zu neutralisieren, der die Gemeinschaft der im Bryant Park versammelten Fashionistas zu verdampfen droht. Im Jahr 2010 wurde Klum das neue Gesicht und die kreative Beraterin der europäischen Kosmetikmarke Astor, für die sie die künstlerische Richtung vorgibt und neue Produkte und modische Farbkollektionen entwirft. Im Oktober 2010 trennte sich Klum von Victoria’s Secret, nachdem sie 13 Jahre lang mit der Marke zusammengearbeitet hatte. In ihrem offiziellen Statement gab sie eine einfache Erklärung ab, die besagt „Alle guten Dinge müssen zu einem Ende kommen. Ich werde Victoria immer lieben und nie ein Geheimnis aus ihr machen. Es war eine absolut unglaubliche Zeit!“
Im Mai 2011 wurde berichtet, dass Klum mit einem geschätzten Verdienst von 20 Millionen US-Dollar auf der Forbes-Liste der bestverdienenden Models der Welt (2010-2011) den zweiten Platz belegte. Forbes merkte an, dass Klum seit dem Ende ihrer 13-jährigen Karriere als Victoria’s Secret Engel eher eine Geschäftsfrau als ein Model geworden ist. Sie ging eine Partnerschaft mit New Balance und Amazon.com ein, um eine Bekleidungslinie auf den Markt zu bringen, und unterschrieb einen Vertrag über 20 Episoden, um eine neue Show auf Lifetime zu moderieren, die den Namen Seriously Funny Kids trägt. In der Tat haben einige bekannte Modedesigner Klums begrenzte Rolle als Model schon lange kommentiert. Karl Lagerfeld zum Beispiel stimmte 2009 mit dem deutschen Designer Wolfgang Joop überein, der Klum, nachdem sie nackt auf dem Cover der deutschen Ausgabe des GQ-Magazins posiert hatte, „kein Laufstegmodel“ nannte. Sie ist einfach zu schwer und hat einen zu großen Busen“. Lagerfeld bemerkte, dass weder er noch Claudia Schiffer Klum kennen, da sie nie in Paris gearbeitet habe und in der Modewelt unbedeutend sei, da sie „mehr Bling-Bling und Glamour als die aktuelle Mode“ sei.“
Produktion
Im Dezember 2004, Klum wurde Gastgeberin, Jurorin und ausführende Produzentin der Reality-Show Project Runway auf dem U.US-Kabelsender Bravo (ab 2009 auf dem Fernsehsender Lifetime), in der Modedesigner um die Chance konkurrieren, ihre Kollektion auf der New Yorker Fashion Week zu zeigen und Geld zu erhalten, um ihre eigene Modelinie zu starten. Sie erhielt für die Show in jeder der ersten vier Staffeln eine Emmy Award-Nominierung. Im Jahr 2008 erhielten Klum und Project Runway einen Peabody Award, das erste Mal, dass eine Reality-Show diesen Preis gewann. Klum wurde 2008 für einen Emmy in der Kategorie „outstanding host of a reality or reality-competition show“ für Project Runway nominiert, das erste Jahr, in dem diese Kategorie von den Emmys anerkannt wurde. Seit 2006 ist Klum Moderatorin, Jurorin und Co-Produzentin von Germany’s Next Topmodel, der deutschen Version der international erfolgreichen Reality-TV-Show. Alle zwölf Staffeln wurden auf dem deutschen Fernsehsender ProSieben ausgestrahlt. Im Jahr 2013 gewann Klum zusammen mit ihrem Co-Moderator Tim Gunn einen Emmy Award als Outstanding Host for a Reality or Reality-Competition Program. Am 7. September 2018 wurde bestätigt, dass Klum, zusammen mit Tim Gunn, nicht zu Project Runway für eine 17. Staffel auf Bravo zurückkehren würde, da beide einen Vertrag unterzeichneten, um eine andere Modewettbewerbsshow auf Amazon Video zu leiten.
Design und andere geschäftliche Unternehmungen
Klum entwarf Bekleidungslinien (eine für Männer), die im deutschen Versandhauskatalog „Otto“ vorgestellt wurden. Sie entwarf Schuhe für Birkenstock, Schmuck für Mouawad, eine Bekleidungslinie für Jordache und Badeanzüge, die 2002 in der Sports Illustrated Swimsuit Issue zu sehen waren. Sie war eine der Designerinnen der Victoria’s Secret Dessous-Linie „The Body“, benannt nach dem Spitznamen, den sie nach ihrem ersten Auftritt bei der Victoria’s Secret Fashion Show erhielt. Ihre Mouawad-Schmuckkollektion debütierte am 14. September 2006 auf dem Kabel-Shopping-Netzwerk QVC, und 14 der 16 Modelle waren nach 36 Minuten ausverkauft. Klums Bekleidungslinie für Jordache kam am 30. April 2008 auf den Markt.
Klum hat zwei Parfüms, die „Heidi Klum“ und „Me“ heißen. Sie entwarf Make-up für Victoria’s Secret als Teil der „Very Sexy Makeup Collection“, die den Titel „The Heidi Klum Collection“ trägt. Die erste Serie kam im Herbst 2007 auf den Markt. Klum war an der Entwicklung einer namensgebenden Rose, der Heidi Klum Rose, beteiligt, die in Deutschland erhältlich ist. 2008 entwarf Klum für die US Open ein Siebdruck-T-Shirt, das im US Open Shop verkauft wurde. Es zeigte kindliche Schmetterlingsbilder. Der Erlös geht an eine gemeinnützige Organisation, die den Park, in dem die US Open stattfinden, unterhält. Klum wurde 2009 die offizielle Botschafterin von Barbie zum 50-jährigen Jubiläum der Puppe und hat sogar eine Barbie-Puppe aus sich selbst gemacht. Am 1. April desselben Jahres trat sie in dem CBS-Fernsehspecial „I Get That a Lot“ als Mädchen auf, das in einer Pizzeria arbeitet. Im selben Jahr erschien sie in der Werbung für Dannon’s Light & Fit Marke.
Klum und Ehemann Seal kündigten im Juni 2010 an, dass sie eine Reality-Serie auf Lifetime mit dem Titel Love’s Divine (nach Seals gleichnamigem Song) machen würden. Im Januar 2010 brachte Klum zwei Linien von Umstandsmode auf den Markt: Lavish by Heidi Klum für A Pea in the Pod, und Loved by Heidi Klum für Motherhood Maternity. Klum erklärte: „Ich habe während meiner vier Schwangerschaften modische Herausforderungen erlebt und mein Wissen darüber, was in Bezug auf Stil, Komfort und Praktikabilität funktioniert, kombiniert, um diese Linien zu kreieren“. Im Oktober 2010 brachte Klum mit New Balance, HKNB, eine Linie mit aktiver Damenmode auf Amazon.com heraus. Im Januar 2015 lancierte Klum ihre Dessous-Linie „Heidi Klum Intimates“ in Melbourne, Australien. Im März 2015 brachte sie ihre Intimates-Kollektion in Zusammenarbeit mit Bendon auf den Markt.
Klum ist ein „Real Celebrity“ auf der Website Stardoll, wo sie eine Linie von virtuellem Schmuck und eine virtuelle Kleidungslinie namens Jordache hat. Nutzer können in Klums Suite gehen und mit ihr interagieren, indem sie Interviews geben, Anfragen senden oder Klums Puppe anziehen. 2015 trat sie in dem Musikvideo „Fire Meet Gasoline“ der australischen Sängerin Sia auf, um für ihre Dessous-Linie zu werben.
Im Jahr 2017 brachte Klum die Modelinie Heidi & heraus, die exklusiv in Lidl-Lebensmittelgeschäften verkauft wird. Sie wurde erstmals mit einer Show auf der New York Fashion Week präsentiert.
America’s Got Talent
Im März 2013 wurde bekannt gegeben, dass Klum als Nachfolgerin von Sharon Osbourne als Jurorin bei America’s Got Talent einsteigen würde. Sie beurteilte die Staffeln 8 bis 13 und die erste Staffel von America’s Got Talent: The Champions, bevor ihr Ausscheiden im Februar 2019 bekannt gegeben wurde. Im Februar 2020 wurde bekannt gegeben, dass sie für die fünfzehnte Staffel der Hauptserie wieder in die Jury zurückkehren würde.
Sonstige Arbeiten
Klum ist Künstlerin und einige ihrer Bilder erschienen in verschiedenen Kunstmagazinen in den USA. Am 27. September 2002 widmete sie eine von ihr gemalte Skulptur mit dem Namen „Dog with Butterflies“, um an die Rolle der Rettungshunde nach dem 11. September zu erinnern. 2004 veröffentlichte Klum zusammen mit der Redakteurin der Zeitschrift Elle, Alexandra Postman, das Buch „Heidi Klum’s Body of Knowledge“. Das Buch enthält Klums Biografie sowie ihre Ratschläge, wie man erfolgreich wird. Zuvor war Klum gelegentlich als Gastkolumnistin für die Website des deutschen Fernsehsenders RTL tätig. Sie schrieb einen Essay für die Zeitung „Die Zeit“.
Im November 2006 veröffentlichte Klum ihre Debütsingle „Wonderland“, die für eine Fernsehwerbesendung des Einzelhandelsunternehmens „Douglas“ geschrieben wurde. Der Erlös ging an ein Kinderhilfswerk in ihrer Heimatstadt Bergisch Gladbach. Auf dem 2007 erschienenen Album „System“ ihres Mannes Seal sang sie das Duett „Wedding Day“, ein Lied, das Seal für die Hochzeit der beiden geschrieben hatte.