Hintergrund: Man schätzt, dass fast 2,2 % der Weltbevölkerung an Hepatitis-C-Virus (HCV) leiden. Die häufigste Ursache für chronische Lebererkrankungen in Hämodialysezentren ist HCV. 1993 wurde erstmals von Bukh und Kollegen beschrieben, dass eine HCV-Virämie ohne nachweisbare Antikörper gegen das HCV auftreten kann. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel dieser Querschnittsstudie, die Häufigkeit von HCV bei Hämodialysepatienten mittels PCR zu erfassen, die serologisch negativ für HCV sind.
Methoden: Diese Querschnittsstudie wurde vom 1. Juni bis 31. Dezember 2016 an allen Hämodialysepatienten im MH Rawalpindi durchgeführt. Es wurden epidemiologische Daten zu Geschlecht, Alter, Dauer der Hämodialyse, Ursache der chronischen Niereninsuffizienz und alle assoziierten Risikofaktoren für den Erwerb einer Hepatitis-C-Infektion erfragt. Patienten, die sich einer Hämodialyse unterzogen, wurden mittels ELISA der vierten Generation auf Anti-HCV-Antikörper untersucht, außerdem wurden eine HCV-DNA-Polymerase-Kettenreaktion, der HCV-Genotyp (falls erforderlich) und ein Leberfunktionstest durchgeführt.
Ergebnisse: Insgesamt 201 Patienten befanden sich in der Hämodialyse. Unter diesen Patienten waren 73 Hepatitis „C“ negativ und 128 Hepatitis „C“ positiv. Von den 73 Patienten, die mittels ELISA-Methode Hepatitis C-negativ waren, waren 17 (23 %) PCR-positiv. Von den 17 Patienten waren 13 (76,5%) Männer und 4 (23,5%) Frauen. Das mittlere Alter der Patienten lag bei 49,7±18,0 Jahren und die mittlere Dauer der Hämodialyse bei 4,4±4,1 Monaten. Die häufigste Ursache für eine hämodialysepflichtige CKD war Bluthochdruck (64,7%). Der häufigste Genotyp war Typ 1 (58,8%), gefolgt von Genotyp 3 (41,2%). Die mittlere Viruslast betrug 23583615,70 IU.
Schlussfolgerungen: Der HCV-RNA-Nachweis mittels PCR sollte als Standardverfahren zum Nachweis einer HCV-Infektion bei Hämodialysepatienten eingesetzt werden.