Das Baseball-Schiedsverfahren ist eine Art von Schiedsverfahren, bei dem jede Partei des Schiedsverfahrens dem Schiedsrichter einen Vorschlag für einen Geldpreis vorlegt. Nach einer abschließenden Anhörung wählt der Schiedsrichter einen Schiedsspruch aus den eingereichten Schiedssprüchen ohne Modifikation aus. Das Baseball-Schiedsverfahren schränkt somit den Ermessensspielraum des Schiedsrichters bei der Entscheidungsfindung ein. Es gibt jeder Schiedspartei die Möglichkeit, dem Schiedsrichter einen vernünftigen Vorschlag zu unterbreiten, in der Hoffnung, dass sein Schiedsspruch vom Entscheidungsträger akzeptiert wird. Die Baseball-Schiedsgerichtsbarkeit wird zunehmend in wirtschaftlichen Streitigkeiten eingesetzt. Sie wird manchmal auch als „Entweder/Oder“-Schiedsverfahren oder als „Final-Offer“-Schiedsverfahren bezeichnet.
Baseball-Schiedsverfahren können eine von zwei Arten sein, ein Nacht-Baseball-Schiedsverfahren oder ein Tages-Baseball-Schiedsverfahren. Bei beiden unterbreiten die Parteien dem Schiedsrichter ihr letztes bestes Angebot. Bei einem Tag-Baseball-Schiedsverfahren kennt der Schiedsrichter den Schiedsspruch und wählt den Schiedsspruch aus, der als am besten geeignet angesehen wird. Bei einem Nacht-Baseball-Schiedsverfahren hingegen werden die von den Parteien vorgelegten Schiedssprüche vor dem Schiedsrichter geheim gehalten. Bei der Verkündung der Entscheidung wird der Schiedsspruch, der dem Schiedsspruch des Schiedsrichters mathematisch am nächsten kommt, als verbindlicher Schiedsspruch zugestellt. Das Night-Baseball-Schiedsverfahren wird meist dann gewählt, wenn die Parteien von der Angemessenheit des von ihnen vorgelegten Schiedsspruchs überzeugt sind.