Die Nil-Lilie (Agapanthus) zieht alle Aufmerksamkeit auf sich: Das liegt vor allem an den bis zu zwei Meter hohen Blütenständen, die die scheinbar sortierten, überhängenden Blätter überragen. Bis zu 250 Einzelblätter ballen sich zu einem Blütenstand in der reizvollen Form einer Kugel zusammen.
Pflanzenprofil
- Pflanzenfamilie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
- Klasse: Agapanthus
- Kladen: unzählige Hybriden, z.B. aus den Kladen A. Campanulatus, A. Inapertus und A. Praecox
- Gebräuchlicher Name: Lilie des Nils
- Herkunft: Südafrika, Mosambik
- ausdauernde, krautige Pflanze
- Länge der Blätter: zwischen 20 und 100 Zentimeter
- immergrüne oder sommergrüne Blätter, ohne Stiel und glatt
- Standhöhe der Blüten: 50 bis über 100 Zentimeter, manchmal bis zu 200 Zentimeter möglich
- kugelförmige Blütenstände aus bis zu 250 Einzelblüten, die in verschiedenen Blau- oder Weißtönen gefärbt sind, an der Spitze des Hochstammes
- Blütezeit: Juli bis August
Ursprünglich stammen sie aus dem südlichen Afrika, wo sie als Heilpflanze geschätzt werden und in höheren Lagen bis zu 2.000 Meter hoch wachsen. Unser hiesiges Klima in Deutschland ist zwar anders als das Klima in der Herkunftsregion der Agapanthus, aber auch mit dem hiesigen Klima kommen diese schön blühenden Liebesblumen meist gut zurecht. Nur im Winter muss man sich um sie kümmern, da sie Temperaturen unter dem Gefrierpunkt überhaupt nicht mögen. Was Sie beachten müssen, damit Ihre Nil-Lilie eine unvergleichliche Schönheit wird, erfahren Sie hier.
Botaniker kennen mehrere natürlich vorkommende Arten, oft werden fünf oder mehr Arten genannt. Allerdings sind sich die Experten hier noch nicht einig. Es ist möglich, alle bekannten Arten miteinander zu kreuzen, was zur Züchtung von derzeit ca. 500 Sorten führte. Sie unterscheiden sich in Form und Farbe ihrer Blüten und Blätter, zu den möglichen Blütenfarben gehören zum Beispiel Violett und Lila.
Pflege
Auch wenn das Nilkraut mit seinen imposanten, kugelförmigen Blüten ein echter Hingucker im Garten und auf dem Balkon ist, sind Liebesblumen, wie sie genannt werden, relativ anspruchslos, was ihre Anwesenheit im Gartenparadies noch attraktiver macht. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Nil-Lilie pflegen, um viel Freude an ihr zu haben.
Standort
Wenn Sie die südafrikanische Herkunft der Nil-Lilie bedenken, werden Sie verstehen, dass die Pflanzen die Sonne lieben. Der beste Standort ist daher ein Platz, der direkt der Sonne ausgesetzt ist, damit die Pflanze ihre beeindruckenden Blätter und farbenfrohen Blüten entwickeln kann. Aber auch ein halbschattiger Standort ist relativ angenehm.
Bitte beachten Sie jedoch, dass das Nilkraut seine (etwas spärlicheren) Blüten in Richtung der Sonne ausrichtet, wenn es weniger Sonnenlicht abbekommt. Dadurch kann es zu einem schiefen Wuchs der Blüten kommen, was die Gefahr von abbrechenden Stängeln erhöht. Wenn man es sich aussuchen kann, sollte das Nilpferd immer in voller Sonne stehen. Zusätzlich sollte dieser Platz warm und windgeschützt sein, da der Wind ebenfalls Stielbruch verursachen kann.
Aussaat
Nach der Blüte können Sie den getrockneten Blütenstand ernten, falls Sie Interesse an einer Aussaat haben sollten. Die Samen müssen lange an der Pflanze verbleiben, um voll ausreifen zu können. Den richtigen Zeitpunkt zum Ernten erkennen Sie, wenn sich die Kapseln mit den Samen zu öffnen beginnen. Ohne menschliches Zutun würden die Samen in nächster Zeit abfallen.
Jeder Blütenstand enthält ca. 50 bis 100 Samen in der dreifachen Kapsel. Sie können die Samen sofort aussäen oder die Überwinterung abwarten. Während der Überwinterung sollten Sie darauf achten, die Samen kühl und trocken zu lagern, damit sie nicht verderben.
- Für die Aussaat reicht normale Blumenerde aus
- Sie können auch mehrere Samen in einen Blumentopf säen
- bedecken Sie jeden Samen mit etwas Erde
- Halten Sie den Samen gleichmäßig feucht, warm halten und der Sonne aussetzen
- Ein guter Platz ist die Fensterbank über der Heizung
- Die Sämlinge müssen vorsichtig vereinzelt werden
Normalerweise sind nach ein paar Wochen die ersten Triebe zu sehen. Aber Vorsicht! Wenn dann nichts mehr passiert, seien Sie noch etwas länger vorsichtig. Manchmal sprießen die Samen erst nach ein paar Monaten. Da die Nil-Lilie ein Rhizom besitzt, können Sie die Pflanze alternativ auch einfach teilen. Weitere Informationen finden Sie unter „Vermehrung“.
Pflanzen
Nililie sind hervorragend als Kübelpflanzen geeignet. In dieser Form lassen sie sich leicht transportieren und pflegen. Sie können Ihr Exemplar auch in normale Blumenerde pflanzen. Mischen Sie die Erde mit etwas Blähton, damit Wasser- und Luftzufuhr ausgeglichen sind. Darauf legen Nil-Lilien großen Wert. Sie vertragen keine Staunässe. Ein Untersetzer ist daher nicht notwendig. Es ist lediglich empfehlenswert, das überschüssige Wasser nach dem Gießen der Pflanze aufzufangen. Da Überwässerung bei größeren Pflanzen aber
schwierig ist, ist ein Untersetzer nicht zu empfehlen. Da die Pflanze aufgrund ihres Rhizomwachstums empfindliche Kübel zum Platzen bringen kann, verwenden Sie bitte keine teuren Porzellan- oder Tonkübel. Moderne, robuste Kübel, z. B. aus Fibreclay, sind eine gute Alternative. Achten Sie darauf, dass der Kübel Abflusslöcher für überschüssiges Wasser hat.
Umtopfen
Auch ein Nilkraut muss von Zeit zu Zeit umgetopft werden. Regelmäßig kommt die Pflanze aber erst dann zu ihrem Recht, wenn die Erde vollständig von Wurzeln durchdrungen ist, denn dann ist auch der oberirdische Teil am größten Wachstum. Deshalb sollten Sie mit diesem Pflegeakt so lange wie möglich warten. Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen ist dann gekommen, wenn sich die Pflanze etwas aus dem Topf schiebt.
Bei Verwendung eines größeren Topfes mit tieferem Gießrand können Sie den richtigen Zeitpunkt leichter erkennen, indem Sie eine Markierung in die Innenseite des Kübels schneiden. Bei der Verwendung kleinerer Töpfe wird die Pflanze dazu neigen, sich aus dem Topf zu schieben. Allerdings sollten Sie mit dem Umtopfen nicht länger warten, da die Pflanze ab diesem Zeitpunkt Schwierigkeiten hat, ihren Wasserhaushalt zu regulieren.
- Das Umtopfen sollte im Frühjahr erfolgen
- Die Pflanze vorsichtig aus dem Kübel lösen
- Das Wurzelgeflecht sanft lockern
- Umtopfen in einen etwas größeren Kübel, gefüllt mit frischer Blumenerde, gemischt mit einer moderaten Zugabe von Blähton
- Danach den Kübel von Erdresten befreien
- Die Agapanthus gießen
Regelmäßig wird die Nililie im Jahr des Umtopfens etwas weniger prächtig blühen. Das Umtopfen lohnt sich aber trotzdem, denn schon im nächsten Jahr ist die alte Schönheit wieder da.
Gießen
Die wichtigste Regel beim Gießen einer Agapanthus ist: Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, auch wenn es nur für kurze Zeit ist! Das Wurzelgeflecht ist sehr empfindlich gegenüber Wasser und wird unweigerlich anfangen zu faulen. Stattdessen können Sie sich im Urlaub entspannen, denn Nil-Lilien kommen mit vorübergehender Trockenheit sehr gut zurecht. Der Grund dafür ist die enorme Fähigkeit, Wasser in den Rhizomen zu speichern.
- Beginnen Sie im April mit dem regelmäßigen Gießen
- Bis Juni können Sie relativ viel gießen, um die Pflanze aus dem „Winterschlaf“ zu wecken
- Sorgen Sie immer für eine gute Drainage des überschüssigen Wassers
- Reduzieren Sie das Gießen bis zum Herbst
- Im Winter, ab November, können Sie ganz auf das Gießen verzichten
Düngen
Wenn Sie ab April gießen, sollten Sie auch mit dem Düngen beginnen. Sie können einen normalen Flüssigdünger verwenden. Ein Spezialdünger ist nicht erforderlich. Geben Sie den Dünger einmal im Monat ins Gießwasser und gießen Sie Ihre Pflanze damit. Die letzte Düngung sollte im August erfolgen.
Gießen, Düngen, Umtopfen, eine gute Standortwahl – mit diesen Maßnahmen erreichen Sie bereits ein besseres Blühverhalten bei Ihrem Agapanthus. Zusätzlich können Sie sich auch „mechanisch“ kümmern. Achten Sie darauf, dass verwelkende Blüten nicht an der Pflanze verbleiben, denn dann nutzt die Pflanze ihre Energie nicht für die Bildung von Blütenständen, sondern versucht, neue Blüten zu bilden, um ihren Fortpflanzungsdrang zu befriedigen.
Schneiden Sie die verwelkende Blüte tief unten am Stiel mit einem scharfen, sauberen Messer oder einer Gartenschere ab. Verwelkende Blätter hingegen sollten Sie nicht abschneiden. Warten Sie, bis das Verwelken des Blattes so weit fortgeschritten ist, dass Sie es mit der Hand pflücken können.
Zuwachs
Neben der bereits erwähnten Aussaat können Sie Agapanthi auch durch Teilung vermehren. Auf diese Weise können Sie die Pflanze auch „verjüngen“, d.h. Sie müssen nicht regelmäßig größere Topfkübel kaufen. Wichtig ist nur, dass der neue Kübel an das Wachstum der neuen Pflanze angepasst ist. Ist der Kübel zu groß, wird Ihr Agapanthus nicht oder weniger stark blühen.
Der Kübel sollte nur etwas größer sein als der Ballen. Auch beim Umtopfen müssen Sie damit rechnen, dass durch die Teilung im ersten Jahr weniger Blüten zu sehen sein werden.
- Zum Teilen nehmen Sie das Nilpferd aus dem Kübel
- Schütteln Sie so viel Blumenerde wie möglich von der Pflanze
- Nehmen Sie ein scharfes Messer und schneiden Sie den Ballen in kleinere Stücke
- Diese können wie gewohnt in mit Blähton vermischte Blumenerde gesetzt werden
- Die Pflanze kräftig wässern
Überwinterung
Nililie können immergrün oder sommergrün sein. Je nachdem sind sie mehrjährig oder nicht. Ein immergrüner Agapanthus ist nicht frostsicher, das heißt, er stirbt bei Frost ab. Sie behält ihre Blätter während der kalten Jahreszeit, was sie empfindlich gegenüber Temperaturen unter dem Gefrierpunkt macht. Deshalb muss er im Winter an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Dieser Platz sollte trocken und hell sein, da die Pflanze Photosynthese betreibt. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Maximaltemperatur.
Zusätzlich zur Minimaltemperatur von 0° Celsius sollte der Raum nicht wärmer als 7° Celsius sein, da die Pflanze während der Überwinterung den Grundstein für die Blüten des nächsten Sommers legt und es aus diesem Grund im Winter nicht zu warm sein darf.
Die sommergrünen Nil-Lilien bestehen im Winter nur aus ihrem Wurzelgeflecht und den Rhizomen. Die Photosynthese kommt zum Erliegen, daher kann die Pflanze während der Überwinterung im Dunkeln gehalten werden. Der Boden sollte möglichst trocken sein, damit die Pflanze mäßigen Frost vertragen kann. Eine frostfreie Lagerung ist jedoch vorzuziehen. Nach der Überwinterung stellen Sie das Nil-Lilie früh ins Freie. Achten Sie bitte darauf, dass die harte Frostperiode sicher überstanden ist. Der früheste Zeitpunkt, um die Pflanze ins Freie zu stellen, ist Anfang April.
Pflanzen im Beet
Das Auspikieren der Nil-Lilien erfordert viel Arbeit. Für Menschen, die viel Aufwand vermeiden wollen, ist diese Methode nicht zu empfehlen. Wenn der Winter kommt, muss jede Nil-Lilie aus dem Beet ausgegraben werden, kein Exemplar verträgt Frostperioden, wie sie in Deutschland üblich sind. Durch das Ausgraben können die Wurzeln beschädigt werden, was die Blüte im nächsten Jahr behindert.
Auch bei größter Sorgfalt ist nicht garantiert, dass Ihr Agapanthus so schön wird, wie er im Kübel sein könnte. Wer nicht auf Nil-Lilien in seinem Beet verzichten möchte, kann sie auch in einem Kübel im Garten pflanzen. Dadurch verringern Sie viele Risiken, auch das Ausgraben am Ende der Wachstumsperiode ist einfacher. Rhizome, die nach dem Ausgraben zurückbleiben, können Ihren Garten nicht „unkrautartig“ erobern, da sie den Winter nicht überleben werden.
Agapanthus als Schnittblume
Die schönen kugelförmigen Blüten haben auch in der Vase ihren Anspruch: Der beste Zeitpunkt zum Schneiden von Nil-Lilien ist gekommen, wenn sich bereits einige Einzelblüten der gesamten Blüte geöffnet haben. Danach öffnen sich in der Regel die anderen Einzelblüten. Bis zu zwei Wochen können Sie sich an den strahlenden Blüten in Ihrem Wohnzimmer oder anderen Räumen erfreuen. Achten Sie bitte darauf, dass die Pflanze mit frischem Wasser versorgt wird und schneiden Sie den Stängel von Zeit zu Zeit neu ab. Für optische Frische können Sie verwelkende Einzelblüten durch Abzupfen entfernen.
Krankheiten
Krankheiten und Parasiten
Nililie ist enorm robust gegen Krankheiten und Parasiten. Mäuse und Schnecken meiden die Pflanze wortwörtlich. Die einzige ernsthafte Krankheit, auf die Sie achten sollten, ist die Wurzelfäule. Sie entsteht durch Staunässe.